Die Aare prägt als grösster Fluss des Solothurner Mittellands nicht nur die Landschaft, sondern auch das Leben der Region, insbesondere im Niederamt. Fünf Wasserkraftwerke auf Solothurner Boden erzeugen erneuerbaren Strom für die Region und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Doch diese Nutzung hat ihren Preis: In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Flusslauf begradigt und kanalisiert, was zu einem dramatischen Verlust von Auenlandschaften führte. Dieser Eingriff in die Natur hat nicht nur den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten stark eingeschränkt, sondern auch das Hochwasserrisiko erhöht – wie die Überschwemmungen von 2007 schmerzlich zeigten.

Das Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt zwischen Olten und Aarau, das von 2009 bis 2019 umgesetzt wurde, zeigt, wie wir diese Fehler der Vergangenheit korrigieren können. Durch die Verbreiterung und Renaturierung des Flusses wurde nicht nur der Hochwasserschutz erheblich verbessert, sondern auch ein vielfältiger Lebensraum geschaffen. Gleichzeitig hat die Aare als Erholungsgebiet an Attraktivität gewonnen – für Mensch und Natur ein doppelter Gewinn.

Diese Erfolge machen deutlich, wie wichtig es ist, unseren Gewässern mit Respekt und Weitsicht zu begegnen. Es freut mich besonders, dass auch die Dünnern revitalisiert wird. Solche Projekte tragen dazu bei, eine sicherere und lebenswertere Umwelt zu schaffen. Ich setze mich dafür ein, dass künftige Flussbauprojekte naturnah und ökologisch nachhaltig geplant und umgesetzt werden.